Microsoft kauft LinkedIn für 26,2 Milliarden US-Dollar – Business-Netzwerk soll unabhängig bleiben

Microsoft kauft LinkedIn für 26,2 Milliarden US-Dollar – Business-Netzwerk soll unabhängig bleiben
Das soziale Netzwerk LinkedIn dient der Pflege bestehender Geschäftskontakte und dem Knüpfen neuer Verbindungen. Die Plattform ist mit Facebook vergleichbar, hat aber einen starken Fokus auf Geschäftliches. NutzerInnen können sich hier anderen Geschäftsleuten präsentieren und für die Wirtschaftswelt relevante Informationen veröffentlichen. Weltweit nutzen 400 Millionen Menschen in 200 Ländern das Netzwerk LinkedIn (Stand: November 2015, Quelle: LinkedIn Newsroom). Im deutschsprachigen Raum verwenden rund 6,2 Millionen Menschen LinkedIn (Stand: Frühjahr 2015). Die Konkurrenz von XING verzeichnet 8,2 Millionen NutzerInnen allein in Deutschland, jeweils 700.000 Menschen kommen in der Schweiz und Österreich hinzu. Während XING eher auf deutschsprachige Geschäftskontakte spezialisiert ist, kann LinkedIn mit Internationalität punkten und holt unter anderem wohl deshalb deutlich gegenüber XING auf. Laut Online-Dienst Alexa zählt die Webseite von LinkedIn zu den 20 meistbesuchten Internetangeboten der Welt, im deutschsprachigen Raum liegt aber XING noch leicht vorne. Am 13. Juni 2016 hat Microsoft ein Übernahmeangebot für LinkedIn abgegeben, der Kaufpreis beträgt 26,2 Milliarden US-Dollar – das sind umgerechnet 196 US-Dollar pro Aktie. Vor Bekanntgabe des Geschäfts lag die Aktie bei 131 US-Dollar, allerdings knackte die LinkedIn-Aktie in der Vergangenheit schon die 200-US-Dollar-Marke. Einen Tag nach dem Deal liegt die Aktie bei ca. 191 US-Dollar.

Verbindliche Vorvereinbarung – Geschäft soll bis Jahresende abgewickelt werden

Bisher handelt es sich beim Vorgang um eine verbindliche Vorvereinbarung, beide Seiten sind sich einig geworden und wollen das Geschäft bis zum Jahresende abgewickelt haben. Nach der Übernahme soll LinkedIn allerdings unabhängig bleiben. Jeff Weiner soll weiterhin CEO von LinkedIn bleiben. Für Microsoft scheint der Kauf aus unterschiedlichen Gründen interessant: Zum einen dürfte der angekündigte Fokus auf Geschäftskunden in bestimmten Sparten eine Rolle spielen, andererseits erfreut sich LinkedIn eines erstaunlichen Wachstums. Im Jahresvergleich konnten 19 Prozent mehr Mitglieder verzeichnet werden, pro Monat besuchen 105 Millionen eindeutige Besucher die Plattform, 49 Prozent mehr mobile NutzerInnen verwendeten das Angebot. Microsoft-CEO Satya Nadella sagte, dass LinkedIn ein fantastisches Geschäft aufgebaut habe, dass sich darum drehe, berufliche Profis zu verbinden. Das Wachstum könnte mit Microsoft Services wie Office 365 und Dynamics beschleunigt werden.