Untersuchung offenbart: 22 Prozent der Software in Deutschland nicht lizenziert

Untersuchung offenbart: 22 Prozent der Software in Deutschland nicht lizenziert
Etwas mehr als jede fünfte Software in Deutschland wird ohne gültige Lizenz verwendet. Zu dieser Erkenntnis kommt eine Untersuchung der „BSA | The Software Alliance“, die unter dem Titel „Seizing Opportunity Through Licence Compliance“ (Vorteile der Lizenztreue) veröffentlicht wurde.

Nicht lizenzierte Software hat einen Wert von 1,5 Milliarden Euro

Im Vergleich zur letzten Untersuchung im Jahr 2013 ist ein Rückgang nicht lizenzierter Software von zwei Prozentpunkten zu attestieren. Der Wert nicht lizenzierter Software in Deutschland liegt bei rund 1,5 Milliarden Euro. Im internationalen Vergleich steht Deutschland aber gut dar: Weltweit sind 39 Prozent der genutzten Anwendungen nicht lizenziert, vor zwei Jahren waren es sogar noch 43 Prozent. Im Raum Asien / Ozeanien sind fast zwei Drittel der Software nicht lizenziert (63 Prozent), danach folgt Zentral- und Osteuropa mit 58 Prozent. Zum Vergleich: In Nordamerika ist nur 17 Prozent  der Software nicht lizenziert. Zur Erhebung der Daten wurden unter anderem private und berufliche AnwenderInnen sowie IT-Manager befragt.

Unlizenzierte Software: Ein Spiel mit dem Feuer – oft aus Unwissenheit

Die Verwendung unlizenzierter Software scheint verführerisch zu sein. Kosten können eingespart werden, das ist vor allem bei Privatanwendern das Hauptmotiv. Bei Unternehmen resultiert nicht lizenzierte Software meist daraus, dass die Übersicht verloren geht. Insbesondere bei größeren Unternehmen kann wegen der Vielzahl der genutzten Software und vieler Arbeitsplätze schnell Chaos entstehen. Ein professionelles Software Asset Management (SAM) kann Abhilfe schaffen, auch wenn es mit Mehrkosten und Aufwand verbunden ist. Diese Investition ist aber lohnenswert, denn die Nutzung unlizenzierter Software ist nicht rechtmäßig, außerdem setzen sich die NutzerInnen selbiger einem hohen Sicherheitsrisiko aus. Unlizenzierte Software ist meistens nicht auf dem aktuellen Stand, da kein Hersteller-Support geboten wird. Das führt dazu, dass NutzerInnen in erhöhtem Maße von Malware-Angriffen und anderen Sicherheitsbedrohungen bedroht sind. Im Jahr 2015 haben Cyberattacken Unternehmen weltweit mehr als 400 Milliarden US-Dollar gekostet.

Gebrauchtsoftware als clevere Art, Software legal zu lizenzieren

Privatpersonen und Unternehmen sind gut darin beraten, ihre genutzte Software ordentlich zu lizenzieren. Insbesondere für Unternehmen kann der Verzicht auf die Softwarelizenzierung dramatische, existenzbedrohende Folgen haben. Nicht nur wegen der Sicherheitslücken. Bei einem Audit führt nicht lizenzierte Software zu drastischen Strafen. Bei Gebrauchtsoftware kann von guten Konditionen profitiert werden, wenn  bei einem erfahrenen Händler gekauft wird, der nachweislich Rechtssicherheit bieten kann.