Windows 10 S: Testphase gestartet – Was spricht für und gegen das Betriebssystem?

Windows 10 S: Testphase gestartet – Was spricht für und gegen das Betriebssystem?
Microsoft hat die Testphase von Windows S gestartet. Das Betriebssystem kann kostenlos im Windows IT Center heruntergeladen und ausprobiert werden. Ein Umstieg ist von Windows 10 Pro, Windows 10 Pro Education, Windows 10 Education, Windows 10 Enterprise möglich – Windows 10 Home wird nicht unterstützt, da die Aktivierung von Windows 10 S hier nicht möglich ist.

Was es beim Test von Windows 10 S zu beachten gilt

Bevor Sie Windows 10 S ausgiebig testen, sollten Sie wichtige Hinweise beachten. Natürlich ist ein Backup Ihrer Daten Pflicht. Einige Gerätetreiber können unter Windows 10 S nicht funktionieren. Außerdem werden Win32-Programme nicht ausgeführt. Generell werden nur verifizierte Applikationen aus dem Windows Store unterstützt. Microsoft empfiehlt statt einer Komplettinstallation per ISO-Datei die Verwendung des Installationstools.

Schnelle Verteilung von Windows 10 S in Schulen

Um mehrere Computer parallel mit Windows 10 S versorgen zu können, bietet Microsoft die Set-Up-School-PCs-App an. Hiermit kann eine vorgefertigte Windows-Konfiguration erstellt werden, die Anmeldedaten und Domain-Informationen enthält. Darüber hinaus werden vorinstallierte OEM-Betriebssysteme entfernt. Ein ausführliches Tutorial finden Sie hier (englischsprachig).

Zurückrollen auf das vorher installierte Betriebssystem

Microsoft bietet die Möglichkeit an, auf das vorher genutzte Betriebssystem zurückzurollen. In der Windows-Systemsteuerung findet sich innerhalb der ersten zehn Tage nach der Installation eine entsprechende Recovery-Funktion. Microsoft weist darauf hin, dass ein Rückfalllaufwerk erstellt werden sollte – beispielsweise in Form eines USB-Sticks. Ansonsten könnten beim Zurückrollen Lizenzkosten entstehen.

Windows 10 S - Pro und contra


Windows 10 S wurde parallel zum Surface-Laptop auf der Entwicklerkonferenz Build 2017 präsentiert, es soll schneller und sicherer sein als ein vollwertiges Windows-Betriebssystem. Windows 10 S ist auf Anwendungen aus dem Windows Store beschränkt – daher auch der Name: das „S“ steht für „Store only“. Auch Win32-Programme werden nicht ausgeführt. Die überschaubare Auswahl an Applikationen schränkt ein: Auf der Suche nach einem Browser hat man die Wahl zwischen Microsoft Edge und den durch Werbeeinblendungen finanzierten Browsern UC Browser und Monument Browser – Google Chrome oder Mozilla Firefox finden sich nicht im Store. Auch leistungsstarke Bildbearbeitungssoftware gibt es nicht, hier müssen simple Anwendungen – etwa Ifranview, Adobe Photoshop Express – reichen. Immerhin gibt es mit der Office-Suite eine leistungsstarke Bürosoftware. Ebenso frustrierend ist die Tatsache, dass viele der Apps mit Maus und Tastatur umständlich zu bedienen sind, da sie für Touchscreen-Geräte konzipiert worden sind. Programmierer werden eine integrierte Entwicklungsumgebung (IDE) vermissen, selbst Microsoft Visual Studio ist nicht im Store zu finden. Außerdem können wichtige Anwendungen, darunter das Java Development Kit, nicht installiert werden. Das verwundert, denn Windows 10 S soll gerade für Bildungseinrichtung entwickelt worden sein – hier kommt Java oft zum Einsatz. Interessant für Bildungseinrichtungen ist wohl, dass nur ausgewählte und sichere Software installiert werden kann. Das schafft Kontrolle und Sicherheit. Allerdings ist es problematisch, dass viele Windows-Store-Apps durch Werbung finanziert werden – meist durch aufdringliche Bannerwerbung. Hier kann ein Klick genügen, schon ist man auf einer unerwünschten Webseite gelandet. Vorteilhaft sollte der geringe OEM-Lizenzpreis sein, dadurch werden die Geräte für Schüler attraktiv. Erste Geräte, die bereits angekündigt worden sind, kosten unter 200 Euro – inklusive Windows 10 S. Die „Cloudbooks“ sollen preislich klar in Konkurrenz zu Google Chromebooks stehen. Windows 10 S ist für Schulen und Universitäten kostenlos, ebenso für User von Windows 10 Pro. Sollte Windows 10 S nicht mehr ausreichen, kann auf eine andere Edition gewechselt werden – das ist beim Surface noch kostenlos, auf anderen Geräten entstehen hierbei aber Lizenzkosten (Bsp.: Wechsel auf Windows 10 Pro für 49 US-Dollar zzgl. Steuern möglich). Trotzdem ist die Upgrade-Möglichkeit sinnvoll, beispielsweise beim Wechsel von der Schule zur Universität.

Fazit

Windows 10 S ist grundsätzlich eine gute Idee. Ein abgespecktes, kostengünstiges Betriebssystem, mit dem man nicht viel falsch machen kann. Allerdings ist der Start holprig. Für viele User könnten die Einschränkungen dazu führen, dass das Betriebssystem ungeeignet ist. An Schulen ist aber durchaus an einen sinnvollen Praxiseinsatz zu denken, wenn bestimmte Probleme noch  ausgebessert werden. Die Testphase wird sicherlich dazu beitragen, dass Microsoft Windows 10 S optimieren kann. Sollte dies nicht gelingen, könnte Windows 10 S beliebtheitstechnisch zum neuen Windows RT avancieren.

Alternativen

Windows 10 S kann in einigen Anwendungsszenarien klare Vorteile haben, etwa in Bildungseinrichtungen oder wenn Kosten gespart werden müssen. Das geht zu Lasten der Funktionalität. Wer ein vollwertiges Windows-Betriebssystem erwerben und nutzen möchte, kann dies bei 2ndsoft.de tun: Neu- und Gebrauchtsoftware bietet absolute Rechtssicherheit und höchste Funktionalität.
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