Autodesk AutoCAD und Dassault Systèmes SolidWorks: Welche Unterschiede gibt es?

Autodesk AutoCAD und Dassault Systèmes SolidWorks: Welche Unterschiede gibt es?
Während AutoCAD vom US-amerikanischen Softwarekonzern Autodesk (8.800 Mitarbeiter*innen) entwickelt wird, stammt SolidWorks aus dem Hause des französischen Entwicklers Dassault Systèmes (20.000 Mitarbeiter*innen). Die Produkte sind jeweils im Bereich CAD-Software angesiedelt, sprich im rechnerunterstützten Konstruieren (computer-aided design).

Während sich einige Zielgruppen und Anwendungsszenarien bei AutoCAD und SolidWorks überschneiden, gibt es auch klare Unterschiede. In diesem Beitrag wollen wir erklären, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede es zwischen Autodesk AutoCAD und Dassault Systèmes SolidWorks liegen, für welche Zielgruppen die jeweilige CAD-Software geeignet ist und welche Stärken und Schwächen die Anwendungen aufweisen.

Autodesk AutoCAD: Übersicht


AutoCAD ist auf das Bearbeiten technischer Zeichnungen als Vektorgrafiken in 2D und 3D spezialisiert, die Software bietet neben einer leistungsstarken 3D-Modellierung auch Werkzeuge für Zusammenarbeit, gilt als Branchenstandard mit hoher Kompatibilität zu anderen Anwendungen. Mit AutoCAD LT veröffentlicht Autodesk zudem eine kostengünstigere Variante, die auf zweidimensionale Zeichnungen beschränkt ist und neben einem reduzierten Funktionsumfang auch über weniger Programmierschnittstellen verfügt. Die Zielgruppen von AutoCAD und AutoCAD LT überschneiden sich fast komplett. Beide Softwarevarianten eignen sich grundsätzlich für Architekten, Ingenieure, Konstrukteure, Planer und Zeichner. Die Frage, ob AutoCAD oder AutoCAD LT die richtige Wahl ist, richtet sich in der Regel nach dem individuellen Anspruch (Fokus auf 2D oder 3D) sowie dem zur Verfügung stehenden Budget.

Vor- und Nachteile von Autodesk AutoCAD


In puncto 2D-Design ist AutoCAD klarer Branchenprimus. Für die meisten Befehle können alternativ Maus oder Eingabetasten verwendet werden. Nach dem 3D-Design kann mit AutoCAD keine Dimensionsbearbeitung durchgeführt werden. Eine Montagefunktion fehlt. Die Genauigkeit bei der Konstruktion des mechanischen Produkts könnte besser sein.

Dassault Systèmes SolidWorks: Übersicht


SolidWorks ist eine 3D-CAD-Software, die auf die Erzeugung parametrischer Modelle, Baugruppen und Zeichnungen spezialisiert ist. Besonders ist hier die Arbeitsweise mit Beziehungen, die Ausrichtung der Elemente zueinander sowie mit Bemaßungen, dem Ausrichten durch Werte. Frühere Arbeitsschritte können zu jedem Zeitpunkt bearbeitet werden (Modularisierung von Einzelschritten). SolidWorks teilt sich Anwendungsszenarien nicht nur mit AutoCAD, sondern auch mit Autodesk Inventor. Die Software eignet sich u.a. für Architekten, Entwickler, Konstrukteure, Maschinenbauer und Zeichner.

Vor- und Nachteile von SolidWorks


Beim 2D-Design gibt es keine Eingabebefehle, welche sich gemerkt werden müssen. Beim 3D-Design gibt es allerdings Befehle, wenngleich auch deutlich weniger als bei der Konkurrenz. Die 3D-Modellierung ist klarer Schwerpunkt der SolidWorks-Software, weshalb sie im 2D-Design leicht zurückfällt. Die Benutzerfreundlichkeit von SolidWorks ist beim 3D-Design sehr hoch. Zudem kann SolidWorks durch eine hervorragende Visualisierung überzeugen, die Renderqualität ist der Konkurrenz klar überlegen. SolidWorks unterstützt MBD (modellbasiertes Design). Stärken hat die Software auch bei der Benutzerfreundlichkeit, wenn es um Produktsimulation geht, also bspw. statische und dynamische Analyse, Frequenzanalyse und thermische Analyse.

Fazit:


Autodesk und SolidWorks liefern jeweils gute CAD-Software ab, verfolgen jedoch unterschiedliche Schwerpunkte. AutoCAD LT ist bei zweidimensionalen Zeichnungen klar zu empfehlen, während AutoCAD ein stimmiges Gesamtpaket darstellt. Entwickler und Maschinenbauer setzen auf SolidWorks, die Software ist auch empfehlenswert, wenn es um das Erstellen von Visualisierungen und Produktsimulation geht.