Petition gegen Microsoft-Zwangsupdate: Electronic Frontier Foundation soll Klage erheben

Petition gegen Microsoft-Zwangsupdate: Electronic Frontier Foundation soll Klage erheben
Eine Petition in den Vereinigten Staaten soll dafür sorgen, dass die Electronic Frontier Foundation (EFF) Klage gegen Microsoft erhebt. Die Nichtregierungsorganisation EFF setzt sich für die Grundrechte im Informationszeitalter ein, bestreitet Gerichtsverfahren und Öffentlichkeitsarbeit. Die Organisation beschreibt Redefreiheit, Privatsphäre, Innovation und Verbraucherrechte als ihre grundlegenden Ziele.

Vorwürfe gegen Microsoft: Windows 10 spioniert, manipuliert und schafft Monopolstellung

Wie schon mehrfach von uns berichtet wurde, greift Microsoft zu teils unseriös wirkenden Methoden, um Windows 10 zu verbreiten. Dazu zählen automatische Upgrades, nervige Upgrade-Hinweise, automatische Einplanung des Upgrades und Werbefenster. Gegen dieses Geschäftsgebaren soll nun die Electronic Frontier Foundation vorgehen, wenn es nach den Unterstützern der Petition geht. Konkret wird Microsoft Folgendes zur Last gelegt:

-    In Zukunft soll Software unter Windows 10 ausschließlich über den Windows Store vertrieben werden, dadurch schaffe sich Microsoft ein Monopol.
-    Microsoft hat Zwangsupdates gegen die ausdrückliche Zustimmung von Usern installiert. Hierdurch sind ggf. zusätzliche Kosten entstanden – etwa dann, wenn das Endgerät mit einer mobilen Internetverbindung ausgestattet war.
-    Microsoft arbeitet bei Windows 10 mit standardmäßig aktivierter „Schnüffel-Software“, die sich nicht vollständig deaktivieren lässt.
-    Das oben genannte Tracking wurde sogar den Vorgängerversionen Windows 7 und Windows 8.1 per Update hinzugefügt.
-    Beim Upgrade auf Windows 10 wird Software gelöscht, die das Betriebssystem als inkompatibel einstuft – darunter auch Antivirus-Software.

Auch in China wäre eine Klage möglich

In vielen chinesischen Social-Media-Netzwerken beschweren sich die User darüber, dass Microsoft ihnen ein Upgrade auf Windows 10 untergejubelt habe. Die Internet Society of China, eine selbstregulatorische Vereinigung von IT-Unternehmen hat Microsoft deshalb vorgeworfen, die Marktposition des Unternehmens missbraucht und gegen die Regeln des Fairplay verstoßen zu haben. In China hätten betroffene User nun die Möglichkeit, gegen Microsoft zu klagen. Im Raum steht der Vorwurf, dass Microsoft die Auswahlmöglichkeit für User verwehre und daraus Profit schlage. Microsoft entgegnete, dass der User die Wahl hätte, das Upgrade durchzuführen oder nicht – schließlich könne man ganz einfach auf abbrechen klicken. Allerdings wird auf bestimmte Microsoft-Tricksereien kein Bezug genommen. Denn wenn das „Get Windows X“-Fenster mit Upgrade-Hinweis durch Klick auf das „x“ geschlossen wird, interpretiert Microsoft das entgegen jeder Norm bzw. User-Erfahrung als Zustimmung zum Update. Diese und ähnliche Methoden werden von vielen NutzerInnen weltweit kritisiert. Es bleibt abzuwarten, ob entsprechende Kläger vor Gericht ziehen werden. Laut diversen Einschätzungen ist es wahrscheinlich, dass die EFF eine Klage in Erwägung ziehen wird.